Leserbrief: Krienser Einwohnerrat will Pilatus-Arena-Investoren stärker zur Kasse bitten
Eine Replik zum Artikel in der Luzerner Zeitung vom 28.11.2019
Endlich haben wir die Möglichkeit in Kriens eine Sport- und Eventhalle von regionaler, ja gar nationaler Bedeutung zu bauen. Sie wird möglich, weil die beiden Hochhäusern als Mantelnutzung so viel Gewinn abwerfen, dass damit die Sport- und Eventhalle gebaut werden kann. Der Einwohnerrat war des Lobes voll fürs Projekt … und warum will er den Investor nun zur Kasse bitten?
Wer das Grundstück am Mattenhof kennt, kann nur staunen wie dicht dies Fläche bebaut werden soll. Damit die Querfinanzierung überhaupt funktioniert, muss höher gebaut werden als es das Bau- und Zonenreglement der Stadt Kriens erlaubt. Die Verdichtung ist so enorm, dass die Stadt Kriens für Ausgleich sorgen musste. Seit 2010 wird das Gebiet LuzernSüd sorgfältig geplant und entwickelt, auch damit die Pilatusarena gut ins Siedlungsgebiet eingebettet werden kann. Das hat Kriens einiges gekostet und wird nur schon wegen der Verkehrsfragen weiterhin einiges kosten.
Seit dem 1. Januar 2018 liegt nun im Kanton Luzern mit der Mehrwertabgabe eine Möglichkeit vor, welche den Gemeinden solche Kosten decken hilft. Bedingung ist eine Änderung im Bau- und Zonenreglement, zB. wegen «zu hoher» Hochhäuser. Durch die Änderung gewinnt das Grundstück verglichen mit der «alten» Bauzone an Wert. Der Deal ist nun, dass der Investor 80% an Wert gewinnt, wenn er 20% dieses Wertes an die Gemeinde abgibt. Wir sind uns bewusst, dass die Investoren der Pilatusarena uns 5,6 Mio CHF abgeben müssen, dafür aber auch 22,4 Mio CHF an zusätzlichen Werten gewinnen, vorausgesetzt wir genehmigen die Änderung im Bau- und Zonenreglement. Hand aufs Herz, würden Sie dann zulassen, dass der Investor einfach so 26 Mio CHF nimmt, da er sonst zweimal zahle? Wir nicht!
Michael Portmann, SP-Einwohnerrat Kriens