Kostenloser öffentlicher Verkehr für Junge
Ich sitze im Zug von Bern nach Luzern. Die Reise ist oft schwierig. Schlechte Internetverbindungen, oft Verspätungen und immer mehr Störungen.
Als Psychologiestudentin habe ich nicht die Möglichkeit, in Luzern zu studieren und bin deshalb auf mein GA angewiesen.
Ab nächstem Jahr gibt es für Studierende voraussichtlich keine Vergünstigung mehr. Als Vollzeitstudentin jährlich 3’860 Franken für den öV aufzubringen ist hart. Selbst wenn man pro Woche mehrere Stunden in einem Nebenjob arbeitet.
Wie attraktiveren wir also den ÖV gerade für junge Leute?
Aus meiner Sicht geht das über die Preispolitik. Deshalb soll der ÖV für unter 25-jährige kostenlos und für Studierende auch über das 26. Lebensjahr hinaus vergünstigt werden.
Der Kleinstaat Luxembourg zum Beispiel ermöglicht seit 2017 den jungen Menschen kostenloser Zugang zum gesamten ÖV. Aber auch Städte wie Talinn und die Aubagne haben das Modell des kostenlosen Nahverkehrs erfolgreich eingeführt.
Wer soll diese Kosten tragen?
Wenn man ausrechnet, wieviel der Individualverkehr die Allgemeinheit kostet, kommt man ins Staunen. So entstehen pro Tonne ausgestossenem Kohlendioxid kosten von rund 200 Franken. Dabei eingerechnet sind unter anderem auch die Gesundheitskosten, die durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Bluthochdruck und Herzinfarkte unsere Sozialwerke belasten.
Aus finanzpolitischer, gesundheitlicher und ökologischer Perspektive gilt es also das ÖV-Angebot auszubauen und über eine soziale Preispolitik zu attraktiveren. Höhere Abgaben im Individualverkehr wären eine Lösung.
Machen wir also den ÖV attraktiver. Besonders junge Leute ohne Einkommen werden es uns danken. Eine nachhaltige Mobilitätsstrategie ist eine Forderung der SP. Nicht nur national, auch kommunal.
Sophia Müller, Vorstandsmitglied SP Kriens